Standortanalyse für Feuerwehrhäuser
Das Feuerwehrhaus steht schon seit Jahrzehnten an gleicher Ort und Stelle im Ortskern. Aber was folgt, wenn das Gebäude zu klein für die wachsende Bedürfnisse der Feuerwehr ist und ein Neubau an gleicher Stelle aufgrund der Grundstücksgröße nicht möglich ist?
Geschrieben von:
Ing. M.Sc. Philipp Toschka
Ingenieur | Associate
Die Problemstellung
Zunehmend werden Kommunen vor die Aufgabe gestellt neue Feuerwehrhäuser zu bauen, da die bestehenden Gebäude in die Jahre gekommen sind und den wachsenden Bedürfnissen der Feuerwehr bzw. den Anforderungen der Normen und Unfallversicherungen (www.sichere-Feuerwehr.de) nicht mehr entsprechen. Erschwerend kommt hinzu, dass zumeist eine Erweiterung des Bestandsgebäude aufgrund der vorhandenen Grundstücksgröße nicht möglich ist. Hieraus folgt, dass ein neuer Standort für das betroffene Feuerwehrhaus gefunden werden muss. Da gerade in dicht besiedelten Bereichen kaum Grundstücke mit einer ausreichenden Größe zur Verfügung stehen, ist die Wahl eines neuen Standortes für ein Feuerwehrhaus meist schwieriger als gedacht. Ohne die entsprechende Vorplanung besteht die Gefahr ein Feuerwehrhaus für die nächsten Jahrzehnte auf einem ungeeignetem Grundstück zu bauen.
Entscheidende Standortfaktoren prüfen
Mittels einer Standortanalyse lassen sich die optimalen Standorte für den Neubau eines Feuerwehrhaus identifizieren. Dabei ist zum einen entscheidend, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte dieser Löscheinheit den neuen Standort innerhalb einer angemessenen Zeit erreichen. Andernfalls resultiert ein verlängerter Anfahrtsweg zum Feuerwehrhaus in einer längeren Ausrückzeit des Einsatzfahrzeuges und damit einer Verschlechterung der Schutzzielerreichung. Zum anderen muss vom neuen Standort das Gemeinde- bzw. Stadtgebiet weiterhin schnellstmöglich erreicht werden. Entscheidende Faktoren sind hier die Erreichung der Fläche, der Bevölkerung und des Einsatzpotenzials. Hierbei wird die gesamte Standortstruktur der Feuerwehr berücksichtigt, da die Erreichbarkeit des Gemeinde- bzw. Stadtgebietes von allen Standorten der Feuerwehr abhängt.
Durch die Nutzung von Geoinformationssystemen lassen sich mit diesen Faktoren geeignete Bereiche für den Neubau von Feuerwehrhäusern finden oder bereits in Betracht gezogene Grundstücke auf ihre Eignung prüfen.
Geeignetes Grundstück gefunden, und dann?
Mit der Wahl eines neuen Grundstückes geht auch die Frage über den benötigten Raum- und Flächenbedarf einher. Hierbei muss das Ziel im Blick behalten werden, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, welches den Bedürfnissen der Feuerwehr entspricht und zukunftssicher geplant ist. Da sich die Auswahl an zur Verfügung stehenden Grundstücken zunehmend verringert und sich die Defizite im Bestandsgebäude zuspitzen werden, ist eine frühzeitige Vorplanung erforderlich, um zeitnah in die tatsächliche Bauplanung einzusteigen.
In diesem Prozess ist nicht nur die moderierte Partizipation der Feuerwehrangehörigen wichtig, sondern ggf. auch ein Bürgerbeteiligungsprozess. Denn ein konsensualer Planungsprozess führt schneller zu einem größeren Erfolg.
Sie sind auf der Suche nach Experten im Bereich der Hilfsfristanalyse oder Bedarfsplanung? Wir sind die antwortINGenieure der Gefahrenabwehr und unterstützen Sie exzellent. Nehmen Sie gerne Kontakt auf oder terminieren Sie direkt Ihr unverbindliches Beratungsgespräch.